Nicht jeder Wolkenbruch im Wald bringt heiteres Rätsel raten. Für alle, die gern durch das Unterholz laufen, um den Kopf freizubekommen, ist mir der trockene Boden viel lieber. Ich mag ein Plätzchen mit Decke und Picknickkorb, indem mir ein schöner Moment in der Natur geschenkt wird. Heute hat mich die Kummer Landschaft verschlungen. Der Regen weicht den Boden auf. Eigentlich könnte es der Tanz der Weinbergschnecken werden. Aber mit einer Zigarettenpause unter einem Baum habe ich nichts am Hut. Vielmehr packt mich der Gang nach Kanossa mit den Regenmassen. Nasse Füße signalisieren längst ein Umkehren. Freizeit ist eben mehr als ein Workframe. Ach, jemand hat dazu eine andere Meinung. Na gut. Die herumliegenden Steine begreife ich als Kummerkasten. Um so mehr maule ich das Wetter an. Die nassen Schuhe erlauben sich was. Obwohl mit einem Spezialspray eingesprüht, reicht der Schutz gegen Nässe nicht. Die Fichte, die mir ein Dach geben soll, schert sich überhaupt nicht darum. Die Tropfen fallen weiter bis auf meine Haare. Geduld gehört eben den Ameisen. Sie haben Ausdauer, während eine ganze Nation ein Haus baut. Ich könnte nun schnell den Weg zurückrennen. Genauso gut könnte ich auch warten, bis der Schauer nachlässt. Ein Unterschlupf unter einen Felsvorsprung wäre super. Nur ist keiner in Sicht. Die Steine geben mir auch keine Paroli auf mein ewiges Meckern. In meiner Jackentasche finde ich ein Tütchen mit Erbsen zum einsäen. Zielweitwurf einzelner in der Umgebung lassen mich lachen. In ein paar Wochen muss ich unbedingt hierher zurück. Wenn das Wetter besser ist, um zu sehen, ob die Erbsen Wurzeln geschlagen haben. Bis dahin werden meine Schuhe wieder trocken sein. Ich hoffentlich keinen Schnupfen haben und die Sonne wieder scheinen.
Liebe Grüße
Mike Melonte
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen