„Noch
fünf Minuten, dann stehe ich auf – versprochen.“ Der
Wecker heult
wieder los.
Was
für eine Folter? Jeden
Morgen der
gleiche Stress.Alle
schulpflichtigen Kinder stehen auf. Nur
die 13-jährige
Luise wartet
auf einen genetischen Kick.
Weder
nasser Waschlappen, noch Bettdecke wegziehen, helfen für einen guten
Start. Seit
ihrer Einschulung quält sie sich mit dem morgendlichen Aufstehen.
Selbst
der Hund kennt abends um 20:00 Uhr seinen Schlafplatz und will nicht
gestört werden. Luise findet das abendliche Leseritual toll. „Noch
ein Buch“, fleht
sie mit einem Augenaufschlag. Geschichten lesen ist eine entspannte
Angelegenheit. Führen bei Luise zu einem kuscheligen Erlebnis. Die
Mama ist ganz nah, der Tag findet ein entspanntes Ende.
Manchmal schläft Luise
über den Geschichten ein. Die
Uhr zeigt dann eine 22:.. an.Mutter
Ela
ist
„fast“ an das frühe Aufstehen gewöhnt. Im
Februar führt
sie
den
Hund zu einer „Nachtwanderung“ aus, denn um
6:00 Uhr ist
es noch
stockfinster.
Sie
lockt Luise mit allen Mitteln. „Schau,
die Sonne wartet auf dich, Luise“, flüstert sie Luise ins Ohr.
Vergebens.
„Falls
du das Aufstehen vergisst, mein Chef hat einen wichtigen Termin für
mich vereinbart und der Busfahrer fährt nach Fahrplan. Auch ohne dich und verabschiedet sich mit Hund. Kaum vom Gassigehen zurück, sitzt
Luise
auf
der Bettkante und klagt: „Wieso weckst du mich nicht früher, kein
Verlass auf meine Eltern, hol... .“
„Kind steh auf!“, tönt
die Mutter. Im
Kindergarten empfahl
die Erzieherin einen Wecker auf einem Teller. Luise hat drei
Weckdienste, die alle nichts taugen. Die Erkenntnis, dass ein
verschüttetes Trauma im Hintergrund abläuft, muss ein Arzt klären.
Zwei
Lebensmittelunverträglichkeitenvon
Laktose- und Fruktoseintoleranz werden festgestellt. Die Ernährung
ist schuld! Woher
kommen solche Unverträglichkeiten?
Endlich ein Lichtblick freut
sich
Luise. „Vielleicht
ist Aufstehen dann leichter“, gibt
der Arzt Hoffnung und verschreibt eine
Ernährungsberatung. Beginnend mit vier Wochen Ernährungsumstellung.
Verzicht
auf alle Obstsorten und Milchprodukte. Übrig bleiben Wurst und
Fleischgerichte. Gemüse ist äußerst gefährlich, womöglich gesund
und
wird sehr gemieden.
Der Protest dauert Wochen. Die Mutter berichtet dem Arzt: „Eine
Ernährung mit Wasser und Brot ist nicht umsetzbar.“ „Das
ist verständlich“, gibt der Arzt zu bedenken.
Entzauberte Hoffnungen!
Die leidgeprüfte Mutter entscheidet weitere Maßnahmen. Eine
Blutprobe soll dem Langschläfer aus dem Bett helfen. Die
Untersuchung bringt es an den Tag.
Mangelerscheinungen werden im Blut nachgewiesen. Statt einem
Aufmerksamkeitsdefizit
und Schulwechsel hat ein pfiffiger Arzt erkannt, das
mit homoöpatischen
Mitteln Abhilfe geschaffen werden kann.
Seither wird das Kind nicht mehr auf Depressionen untersucht,
die durch
die
Fruktoseintoleranz hervorgerufen
wird.
Sondern Luise sucht ihre Ost- und Gemüsesorten selber aus. Über die
Stränge schlagen darf sie auch
einmal
freitags, dann ist der Samstag zum Ausschlafen da und
die durch die Süßigkeiten auftretende Pickel im Gesicht vergehen
bis Montag wieder.
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