Wo gehen nur alle Wünsche hin? Während meine Wunschliste seitenlang ist, rückt Weihnachten unaufhörlich näher. Meine bescheidenen Ansprüche dürften schon bald erfüllt werden. Mal
quer gedacht, neben hauswirtschaftlich benötigten
Kochtöpfen, dürfen auch erfreuliche, eben für Körper, Geist und
Seele erbauliche Momente dabei sein. Auf neue Rezepte kann ich
derzeit verzichten. REWE muss hier neue Wege gehen, sich besser
positionieren. Der Automat spuckt vornehmlich Gerichte mit
unglaublich vielen Gewürzen aus. Wie groß soll denn so eine Küche
sein? Ganz nebenbei sind die Hauswünsche allen anderen vorne dran.
Nun warte ich auf die ökonomische Zeit, wenn die kinderarme Realität
beginnt und einem die Häuser nachgeschmissen werden. So eine
Wunschliste ist schwer beim Empfänger abzugeben. Bestenfalls kann
sie Platz finden, neben den vielen anderen Wünschen, die derzeit
alle unterwegs sind. Die Erwartungshaltung ist riesengroß. Die
himmlischen Heerscharen aktuell vollbeschäftigt. Ein beauftragter
Engel sollte vorbei kommen. Wird bis heute erwartet. Der liegt wohl
wegen Abnutzung der Atmosphäre im Himmelbett. War wohl zu lange auf
Sternfahrten unterwegs. Hätte sich mehr schonen können. Womöglich
hatte er die einmalige Weihnachtsfeier vergeigt. Gerade klingelt es
bei mir an der Tür: „Eine Unterschrift, unterschreiben, hier.“
Was sind die Austräger nur wortkarg. Kein Grüßen, und schon der
zweite, der mir etwas vorbei bringt. „Wo soll ich unterschreiben“,
frage ich nach. „Wo?“ Er zeigt auf eine Sternchenlinie. „Haben
Sie noch mehr bestellt?“, will er wissen. Ich fühle mich als
liberale Annahmestelle für Päckchen aller Art. Das nächste Mal bin
bestimmt ich dran. Meine Wunschliste lege ich jeden Abend auf den
Tisch im Garten. So können die Wünsche vom Universum gefunden
werden. Vielleicht nimmt sie heute Abend ein Engel mit;-)
Eine
schöne Adventszeit.
Herzlichst
Lilli
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