Klein
und fein soll die Zeit an mir langsam vorüber ziehen. Schön, wenn
die Eigenschaft der schnellen Denker mal weniger Hektik verbreitet.
Solange sie mich alle in Ruhe lassen, ist kein Einwand auszusprechen.
Oder ist etwa die Einsicht des Verstandes mitbeteiligt? Menschen mit
einer soliden Plattform kämmen die Haare zurück, trinken
gelegentlich eine heiße Schokolade und amüsieren sich an einem
gemütlichen Fleckchen. Am Wochenende mal umsichtiger mit den
kostbaren Minuten und Stunden umgehen, denke ich mir. Der
Tagesablauf hat kein Einsehen mit mir, denn das ewige K
– W – B
verfolgt mich. Hinzu kommen die kurzen und knackigen Werbebriefe in
meinem Briefkasten. Im Grunde sind Werbesendungen in meinem
Tagesablauf überhaupt nur ein Zeitfresser, der mich vor den
Briefkasten zerrt, weiter zum Küchentisch hetzt. Als vorletzten Gang
den Papierkorb aufsuchen lässt, um dann die gesammelten Papierwerke
am Ende einer Woche in meinem Papierkorb überquellen zu sehen. Das
ist wirklich abgedroschen. Doch jetzt schaltet der Verstand wieder ein. Mitdenken! Am
Anfang der Woche das Papier sofort in den Container für Papier
entsorgen... . Unruhe lässt mich hin und her laufen.
Womöglich ist mein Timeplaner so voll geschrieben, dass nur noch
exotische Termine vermerkt werden. Organisation ist eines meiner
Lieblingswörter. Leider versuche ich an zwei Orten
gleichzeitig zu sein. Das ist sehr bedauerlich. Was könnte ich alles
noch erledigen, wenn ich meinen Körper vorausschicken könnte? Im
Grunde ist das möglich. Nur mit der Umsetzung hapert es immer noch.
Mein Auto ist übrigens der gleichen Meinung. Und bleibt schon mal in
der Garage stehen, während ich noch ringe, zu welchem Termin ich
gehen sollte. Eine Variante ist mir neulich eingefallen. Wenn Farben
Schwingung bedeuten, dann könnte doch ein Regenbogen in meinem
Gehirn stattfinden. Termine würden nur auf einem Regenbogenkonstrukt vereinbart. Heute ist blau unbelegt in meinem Geist. Rot ebenfalls, dann starte ich eben mit lila.
Einen
schönen Sonntag
Lilli
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