Neuerdings
steht mir ein Kochlöffel besondere Güte zur Seite. Die Abenteuer
warten. Zutaten wie Gemüse werden auf eine Geschmacksreise geschickt. Ich verantwortlich, die Karotten gleichmäßig zu teilen. Mit Tränen in den Augen schneide ich Zwiebeln. Starker
Geruch steigt mir in die Nase und brennt bis die Nase läuft. Der
Topf steht auf der von allen gelobten Induktionsplatte. Mit wenig
Butter schmeiße ich die Zutaten hinein. Mir grummelt der Bauch. Als
wäre ein Steinbruch in der Nähe. Vor lauter Ungeduld brennt der
Kochlöffel im Topf an. Fehlende Konzentration ist eben auch ein
Laster. Eigentlich sollten die Zwiebeln gelbbraun glasiert werden.
Doch eine WhatsApp Nachricht lenkt mich ab. Der Griff zu meinem Handy
ist schnell geschehen. Es ist Ute. Sie stellt in ihrem Status eine
Quiche ins Netz. Und Schwups dreht mein Kochlöffel im Nebel herum.
Entsetzt schmeiße ich es auf die Geschirrhandtücher. Nun gibt es
keine Karotten mehr. Aus der Gemüsepfanne wird ein anderes Gericht.
Das nächste Mal will ich mich nicht wieder ablenken lassen. Der
eingebrannte Topf steht als Zuschauer auf dem Vierplatten Herd rechts
hinten. Könnte er lachen, würde er auf der Herdplatte umher hüpfen.
Die inzwischen geschnippelten Zwiebeln drängen die Butter an den
Rand. Alles ist möglich, überlege ich. Inzwischen kommen erneut
Krawallwolken aus dem Topf. Dieses Mal habe ich keine Karotten,
sondern Zuccini im Angebot, hinein geschnippelt. Erst jetzt bemerke
ich, die hohe Temperatur. Ich habe mich von meiner Musik verleiten
lassen.
Avanti,
murmle ich
und schütte schnell 250 gr. Wein hinein. Meine Brille beschlägt
wieder.
Im Radio knistert eine Meldung und keine Wiederholung vom Rezept.
Nachdem die Dunstabzugshaube endlich die Rauchwolken verdrängt, ist
wieder eine eingebrannte Kruste übrig.
Wünsche allen ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Mike Melonte

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