Sonntag, 16. Oktober 2022

Ideensuche

Das Loch vor mir wird größer. Innerlich bereitet es mir Angst, versetzt mich in Furcht und Schrecken. Das kommt davon, weil hinter mir ein Berg protzt. Ich stehe in der Mitte. Gefühlt als Zwickmühle. Kein Ausweg weder nach vorn, noch nach hinten. Zur Seite geht es steil bergauf. Auf der anderen Seite nur nach unten. Gehe ich näher an die Klippen zieht mich die Tiefe hinab. Soll ich mich zurücklehnen? Winkt meine Komfortzone. Wohliges Sicherheitsdenken bringt mich nicht weiter. Während mich die Musik Andalusian Nights mit Gitarrenklängen berieselt, rieche ich den frischen Basilikumduft. Urlaub wo bist du? Nach Wochen voller neuer Eindrücke, Kollegen und EDV Programmen, schreit in mir immer noch der Gedanke nach weiteren Zeilen. Auf geht’s! Hunger kommt auch jeden Tag.

Eine Handvoll Ideen hat jeder. Mir scheint ich muss tiefer graben. Die nächste Kurzgeschichte soll ein Märchen werden. Ich liebe die Geschichten aus 1000 und 1ner Nacht. Alibaba umgeben von 40 Räubern. Helden dieser Welt geben mit den Glauben, alles ist möglich.

In Anbetracht der ruppigen Zeiten, flüchte ich mich gern in Geschichten. Werte sind so unterschiedlich, dass es die Menschen auch so ausleben. Dann könnte ein Dreier nicht schlimmer sein als ein Angriff einer russischen Kampfrakete mit Konfetti. Freilich ist der Gedanke weit hergeholt, die Realität unfassbar tragisch und ein Ende hoffentlich bald in Sicht. Mit dieser Überlegung hänge ich ein Kraftwerk an meinem Balkon so als Notfallplan. Falls die Lage mit dem Gas in die nächste Runde geht. Wo ist mein Mut mal etwas anderes zu probieren? Mir würde eine tolle Geschichte schon reichen. Frei nach dem Motto: Der Hang zum Bösen ist von Rechts wegen völlig überholt. Deshalb ist jede Besteigung auf eine Sprossenleiter mit Risiken zum Stürzen verbunden. Vor kurzem haben mich meine zwei Hunde an der geschlossenen Bahnschranke flach gelegt. Eine angebrochene Rippe lässt mich nachts kaum umdrehen. Das Leben schickt mir sicher neue Erkenntnisse. Schlage ich die Zeitung auf kommt glatt: Was für ein Doppelwumms, der übrig ist und den keiner will? Dabei interessiert mich das öffentliche Leben hauptsächlich, wenn es um Finanzen geht. Wer wen wann wie über den Tisch zieht? Die Wirtschaft praktiziert täglich unehrenhafte Produkte. Zum Beispiel wird unverkaufte Weihnachtsschokolade nach Weihnachten aus dem Regal genommen. In Containern zum Hochverbrennungsofen abtransportiert, damit der Preis stabil bleibt. Hier könnte jeder Volldepp sein loses Mundwerk als Lokalpatriot oder Kanalratte in den Dienst stellen. Und dann? Solange das Nest warm gibt….! Mit dem Dollarzeichen in den Augen laufen sie an ihrer inneren Lichtleiste entlang. Bis hier ein Umdenken erreicht ist, laufen die Mülleimer über, ehe es der Tafel gespendet wird. Was für ein Scheiß, der unterwegs jeden Moment der Klimaveränderung abschwört. Klammheimlich solidarische Gruppen sucht und in die Atmosphäre plärrt. Da bleibe ich lieber bei meinem Märchen.

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