Schwarze Augen fixieren einen Spiegel. Kaum einer kennt die wahre Größe des Spiegels. Wobei Spiegel nicht gleich Spiegel ist. Die meisten reflektieren ungefilterte Augenblicke. Dieser hing einst in einem Flur in der Nähe von Tübingen. Irgendjemand hat ihn abhängt und abgestellt. Seither agiert er im Dunkeln. Hinter einer Tür wartet er auf die längste Nacht und den kürzesten Tag. Er ist bereits 350 Jahre alt und gehörte Frau Sana des Mala.
Der eben immatrikulierte Dego Rocha ist die Geschichte von dem Haus egal. Er ist froh über eine günstige Bleibe. Er kann das Südzimmer sofort beziehen. Wenngleich er das Bettgestell von seinem Vorgänger übernehmen muss. Die Matratze ist dafür neu und er wird es schon schaffen, wenn seine Mutter ihm eine Unterstützung gibt. Erleichtert unterschreibt er mit dem Verwalter den Mietvertrag. „Sie können sich frei bewegen.“, gibt er Dego noch mit. Bis die anderen Studenten kommen, hat er vier Wochen Zeit sich die Stadt anzuschauen. Das Haus ist alt. Aber was soll das ausmachen. Er ist unabhängig und frei für sein Archologiestudium.
Gerade schließt Frau Rocha, die Mutter von Dego ihr Ladengeschäft. Sie hat ein Strickwarengeschäft, was besonders gut besucht wird. Unter dem Vorwand von Stricken und Wolle bietet sie beiläufig spirituelle Vorführungen. Dazu verwendet sie die abgeschlagene Ecke eines Spiegels. Bis eines Tages eine dunkelhäutige Schönheit bei ihr vorbeikommt.
Demnächst mehr…
Mike Melonte
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