Ich
erinnere mich an längst vergangene Zeiten. Die Tage davor sind bis
zum heutigen Tage stressig. An
den Christbaumständer, der grundsätzlich an Heiligabend eine
Wartung braucht, weil dem robusten Metallgerüst von vier Schrauben
grundsätzlich eine fehlt.
Ich
erinnere mich an die spitzen Tannennadeln, an denen ich mich am
vorbeigehen, angegriffen fühle. Im silbernen Lametta suche ich mein
Gesicht. Sitzt meine Frisur? Die empfindlichen Holzfiguren bewegen
sich im Kreis, wenn ich sie anpuste. Staunend beobachte ich die Engel Schokoladenringe und Zuckerstangen, Christbaumkugeln getrocknete Orangenscheiben die verteilt im
Baum hängen. Die Süßigkeiten machen diesen Abend zu einem geheimen
Treffen meiner Erwartungen. Im Zimmer muss ich warten,
bis das Essen fertig ist. Der Appetit fehlt mir.
Ich erinnere mich an meine Familie, die heute im Himmel wohnt. Vielleicht beobachten sie mich mit einem Lächeln im Gesicht, wie ich mir das Abendessen vorstelle. Im gleichen Moment rückt das nächste Weihnachten für mich wieder in greifbare Nähe. Was sie wohl heute machen würden? Ob wir uns über das Essen streiten würden oder bei wem wir nun Weihnachten feiern sollen?
Ich
erinnere mich an die wenigen Feiertage mit ihnen. Zusammen
verbrachten wir Zeit miteinander und feierten gemeinsam Weihnachten.
Ich machte mir Gedanken, wem ich was schenken soll. Heute mache ich
mir Gedanken, wer mit mir Weihnachten feiert.
Ich erinnere mich an meinen letzten Spaziergang im Wald. An den würzigen Duft von Laub und Pilzen. Der Geruch von Tannennadeln weht um meine Nase. Eine Gruppe Rehe huscht plötzlich an mir vorbei. Ich erschrecke mich. Sehe die weißen Puschel in die Höhe ragen, als hätten sie sich ebenfalls über mich erschreckt. Ich atme tief durch und sammle kleine Tannenzweige auf, die mich auf dieses Weihnachten einstimmen sollen.
Liebe Grüße
M. Melonte
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