Kurz vor Herbstbeginn ist es soweit. Die sechs Monate sind rum. Der Abnabelungsprozess zeigt eindeutig Spuren.
Ich zähle keine Monate mehr, dennoch renne ich der Routine hinterher. 24 Stunden sind an einem Samstag viel zu wenig. Davor hatte ich noch die Tage gezählt. Die ersten Tage (nachdem mein Kind nach Galicien ins Mutterexcil ging) waren eine bewegende Umstellung. Zumindest für mich, als beschützende Glucke.
In der neuen Ausgabe der Galaktischen Himmelsnachrichten steht die
Konstellation vom Mond auf die einzelnen Tierkreiszeichen. …
behütet den Nachwuchs übermäßig. Meine Tochter suchte mich als Mutter aus. Mein Job ist getan bis die Enkel kommen... .
Eigentlich stöbere ich in den Heftchen, bis mir die Idee kommt, was auf meiner Einkaufsliste fehlt. Der Griff in den Zeitungsständer bietet eine Abwechslung. Die Einkaufswagen der Erdenbürger, die kurz vor dem Verhungern stehen, sieht man den Türmen, welche durch die Gänge bugsiert werden. Am Gemüsestand bekommt mein Wagen einen Schubs, weil er im Weg steht. Scheinbar stecke ich in der Schleife im Rennen um die Zutaten für leckeres Essen. An die Früchte komme ich vor lauter Menschen überhaupt nicht. Stau im Kaufland! Die Gerüche transpirierender Menschen hebt hin und wieder meinen Brechreiz. Spätestens jetzt brauche ich eine Auszeit vor dem Zeitungsständer.
Mein Mann ein Riese mit 1,92 m ist von den Massen unbeeindruckt. Über die Köpfe hinweg kommt er leicht an alle Lebensmittel. Meine Tochter sucht Gewürze zusammen. Ich bin erleichtert, wir gehen wieder gemeinsam einkaufen. Das heißt, jeder hat einen anderen Geschmack. Zum Essen will jeder ein anderes Gericht. So ist das nach einem halben Jahr.
Die Göre ist erwachsen geworden. Kann selber kochen und weiß, was ihr schmeckt. Ich lass mich überraschen.
Schöne Tage
M. Melonte
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