Tief
verborgen wohnen die Gefühle in mir. Manchmal zeigen sie sich
plötzlich. Das Gefühlsbarometer steigt. Wut schäumt auf meine Lippen.
Machtlos ertrage ich eine unangenehme Situation. Anderen geht es sehr ähnlich. Wie schmeckt das Gesagte? Irgendwie fehlt mir ein Rezept. Mit
gegenseitiger Achtung fühlt sich diskutieren leichter an.
Die
Anleitung für verstanden werden, hängt am Gesagten. Einwand oder
Vorschlag? Aktiv parieren oder schnell meine eigene Meinung in den
Vordergrund stellen. Wieso muss sich mein Gegenüber so
positionieren? Gestern sichert er mir zu. So machen wir das. Heute
erinnert er sich überhaupt nicht mehr daran. Genau so gut könnte
ich vor einem Grashalm stehen und die oben aufsitzende Grasmilbe um
einen Gefallen bitten.
Frustriert
sitzt das Gefühl in meiner Bauchfalte. Ich frage mein Gegenüber
erneut, was für Gründe ihn zu einer Meinungsänderung veranlasst.
Er sucht Ausflüchte. „Du kannst doch… .
Ich
nehme mir künftig fest vor, zuerst mein Gegenüber ausreden zu lassen.
Wiederholen, was ich verstanden habe. → Du möchtest die 60zig
Jahre alte Küche deiner Mutter übernehmen. Welches Gefühl muss
jemand haben, der so etwas macht, überlege ich. Schnell nicke ich
meinen Widerspruch auf die Seite. Schlucke den Satz hinunter.
Versuche zu verstehen, was da genau läuft. Vermutlich hängen an den
Küchenmöbeln auch Gefühle.
Morgen ist sicher auch eine Möglichkeit darüber zu verhandeln.
Selbst Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Zuversicht und Vertrauen wünsche ich mir. Und natürlich will auch ich verstanden werden.
Liebe
Grüße
Mike
Melonte
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