Dienstag, 10. Juni 2025

Jako, der Kläffer

Hallo, ich bin Jako – der Kläffer von der Beethovenstraße 13.
Bei uns zu Hause ist eigentlich immer was los. Klar, dreht sich alles um mich – wie sollte es anders sein? Kaum linse ich neugierig durch die Balkontür, zack, ist der Rollladen unten. Springe ich auf die Couch, werde ich auf Zecken kontrolliert, als wäre ich ein wandelndes Biotop. Und PET-Flaschen? Kaum hab ich sie mir geschnappt, sind sie mir auch schon wieder entrissen – weil ich angeblich den Verschluss verschlucken könnte. Lächerlich. Ich kaue doch nicht auf Müll. Ich bin doch kein Mensch!

Neulich kam die Nachbarskatze in MEINEN Garten.
Na, da hab ich natürlich keine Sekunde gezögert. Ich hab sie gejagt, was das Zeug hält! Nach gefühlt einer Stunde heldenhaften Bellens war’s meinem Frauchen dann wohl zu viel – und sie schüttete mir einfach einen Liter Wasser über den Kopf! Ohne Vorwarnung! AUSGERECHNET Wasser!
Ich sah aus wie frisch aus der Waschmaschine, aber auf Schleudergang.
Hätte sie mir doch lieber ein Handtuch oder 'nen Ball nachgeworfen. Aber nein, sie entscheidet sich für die Hardcore-Version. Danach roch sie übrigens sehr nach Stress und schlechter Laune.

Ich bin schließlich in der Blüte meines Lebens und habe eine Aufgabe: die Welt retten!
Ob Wespen, die sich wie Kamikaze-Flieger aufführen, oder ein aufdringlicher Rabe, dem ich beinahe die Federn gerupft hätte – ich bin bereit. Und dann wäre da noch der Nachbar mit dem schielenden Blick, der mein Frauchen immer so merkwürdig anschaut... Na ja, sagen wir mal so: Seine Wade kennt jetzt meinen Zahnabdruck.
Seitdem fasst mich keiner mehr an – und mein Fell leidet. Ich kann mich ja nicht den ganzen Tag selbst putzen wie diese selbstverliebten Katzen!

Die Nachmittagsmassage ist heilig.
Nur für mein Frauchen und mich. Da wird gebürstet, gefeilt, massiert, geschnüffelt – ein kleines Spa auf vier Pfoten. Danach sind wir beide tiefenentspannt. Aber wehe, irgendein dahergelaufener Nachbarshund wagt es, vor MEINEM Balkon eine Show abzuziehen!
Die denken wohl, sie könnten mal eben von oben die Straße überblicken. Nicht mit mir, Freunde. Nicht mit Jako, dem Balkon-Bewacher!

Bald geht’s übrigens in den Urlaub.
Das Stück Wurst zur Ablenkung war mega – Respekt. Aber dieser Maulkorb? Ganz ehrlich: Stilbruch.

Wünsche allen eine schöne Woche,

Mike Melonte

Donnerstag, 29. Mai 2025

Entspannungsmomente – zwischen Mohnblumen und Maultaschen

Feiertag. Vatertag.

Während die Männer in kleinen Gruppen mit Bollerwagen oder Wanderschuhen unterwegs sind, schnüre ich noch vor 8 Uhr morgens die Leinen meiner Hunde. Der Wald empfängt mich mit kühler Morgenluft – durchzogen von würzigen Kräuterdüften, der Unterhaltung der Vögel und dem zarten Duft nach frisch erblühten Blumen.
🌸

Es ist einer dieser besonderen Tage, an denen die Welt etwas langsamer zu atmen scheint.

Nach der Waldrunde gibt es das perfekte Frühstück. Im Backofen Brötchen knusprig gebacken mit Frischkäse und Tomate. Danach zieht es mich in den botanischen Garten. 

Was mich dort empfängt, ist pure Farbenpracht: gelbe, orangefarbene und leuchtend rote Blüten, die wie kleine Sonnen aus dem Grün strahlen. Für einen Moment fühle ich mich wie im Urlaub. Keine Autos, kein Lärm. Um die Mittagszeit ist es fast still – und der Parkplatz wie leergefegt.

Ich komme energiegeladen nach Hause. Und ja, der eigene Garten begrüßt mich mit... Unkraut. Aber jetzt sehe ich es mit anderen Augen. Inspiriert von der Ordnung und Schönheit des Parks, packe ich es an – Blatt für Blatt.

Später gibt es Maultaschen. Schwäbisch halt. So lecker, dass ich lächeln muss. Der Tag war einfach gut – nicht spektakulär und genau richtig.

Wünsche allen ein schönes Wochenende
M. Melonte

Mittwoch, 21. Mai 2025

Haariger Herzensbrecher vom Bodensee

 

Das ist Oskar. Letzte Woche hat er sich auf leisen Pfoten aus dem Staub gemacht. In dem Moment, als Jochen ihm gerade die Leine anlegen wollte – und die Tür nur einen winzigen Spalt offen stand – zischte er raus wie der Wind. Wie das wohl ausgegangen ist?

Oskar ist immer hungrig. Am liebsten sitzt er unter dem Tisch und wartet, dass ein Leckerbissen von Jochen herunterfällt – ein Stück Brot, am besten etwas mit Käse oder wenigstens der Duft von Wurst dran. Zum Glück ist Oskar ein Hund. Ein Mensch mit seinem Appetit hätte schon längst einen Vertrag mit der Kantine – all you can eat.

Es ist ein herbstlicher Morgen. Die Luft riecht nach nassem Laub, feuchtem Holz und einem Hauch von Kaminrauch, der irgendwo in der Nähe durch die Straßen zieht. Jochen ist mit seinen Gedanken weit weg, schaut versonnen auf den Bodensee, wo sich der Nebel an den Berghängen entlang schmiegt wie ein schüchternes Gespenst. Ob er gerade an Judit denkt, die mutig das Eisbaden entdeckt? Das Wasser dampft leicht – eine Mischung aus Mutprobe und frischer Morgenluft.

Oskar sitzt derweil – wie es sich für einen König gehört – oben auf dem Tisch. Ja, auf dem Tisch. So zeigt man schließlich Präsenz. Der massive Holztisch, schon leicht bemoost, steht direkt am Wasser – ein kleiner Rückzugsort mit Blick auf Wellen und Weite.

Jochen schweigt. Oskar dagegen scheint über sein letztes Abenteuer nachzudenken: eine läufige Hündin. Kein Rufen, kein Bestechungs-Leckerli der Welt hätte ihn damals aufhalten können. Was soll Jochen auch machen? In der Nachbarschaft wohnen drei Hündinnen, und alle sind im gleichen Takt unterwegs. Ein Albtraum für jeden Hundehalter mit einem Zuchtrüden. Und ja, Oskar ist adelig. Reinrassig, gechipt, geimpft – mit einem Stammbaum, der irgendwo zwischen „Von der Couch“ und „Zum Kühlschrank“ beginnt.


Wenn Jochen nicht arbeitet, sitzen die beiden oft stundenlang am Ufer von Meersburg. Der Sand dort fühlt sich fast ein bisschen wie Urlaub an – leicht, im Sommer warm an den Füßen, und in der Luft liegt dieser unverkennbare Duft von Algen, Bootslack und sonnengewärmter Freiheit.

Heute allerdings wirkt Jochen abwesend. Starrt fast stur auf das Wasser. Denkt er an das Abendessen? An Judit? Oder an eine Reise – mit Hund, versteht sich. Oskar hofft jedenfalls, dass er mit darf. Das Leben am See ist einfach zu schön, um es allein zu genießen.

Und ganz ehrlich – auf dem Tisch ist die Rundumsicht viel besser.

 

 

Liebe Grüße und schönes Wochenende

Mike Melonte

Montag, 28. April 2025

 

Wann wird ein Ziel wirklich ein Ziel?

Manchmal frage ich mich: Wann wird ein Gedanke zu einem echten Ziel?
Vielleicht dann, wenn er nicht mehr still in der Ecke sitzt, sondern mich bewegt.
Wenn er nicht aus Pflicht entsteht, sondern aus einem Wunsch, etwas zu verändern.


Mein innerer Ratgeber kennt den Weg, deiner auch?

Ziele entstehen nicht im Kopf allein.
Sie wachsen dort, wo dein innerer Ratgeber leise flüstert:
"Hier lang. Jetzt. Für dich."

Er sitzt auf deiner linken Seite – und er weiß mehr als jede To-do-Liste.
Hör auf ihn. Vertraue ihm. Lass dich führen.


Pflicht oder Aufbruch?

Natürlich: Der Alltag zieht an uns.
Wäscheberge wachsen, Termine rufen und der Magen knurrt.
Aber das Leben ist mehr als abgehakte Aufgaben.

Veränderung braucht Mut.
Mut, den Moment zu erkennen, in dem entscheiden leicht wird.
Jetzt gehe ich los.


Dein Ziel beginnt genau hier

Vielleicht reicht ein kleiner Schritt: eine Liste schreiben, einen Spaziergang machen, kurz durchatmen oder einen Tee kochen.
Auf einmal wird es einfach:
Das Ziel bewegt mich.
Mein Wunsch gehört mir.
Ich bereit.


Ich fang heute an.
Nicht weil
ich muss.
Sondern weil
ich will. 🌱

Wünsche allen eine schöne Restwoche!

Taktvolle Grüße

Mike Melonte

Donnerstag, 17. April 2025

Wenn einer geht und trotzdem bleibt

 Eine österliche Erinnerung an Eddi

Ruhig ist es in unserer Straße geworden. Eine dieser besonderen Stillen, die man nicht sofort hört, sondern erst allmählich spürt. Eddi ist gegangen. Mein Nachbarhund. Mein Freund auf vier Pfoten. Ein vertrauter Schatten am Gartenzaun, ein freundliches Heulen, wenn das Blaulicht am Horizont flackerte. Jetzt ist da nur noch die Erinnerung – und sie ist leise.

Ich habe Eddi am Montagabend zum letzten Mal gesehen. Er war langsamer als sonst. Müde vielleicht, oder einfach nur still in sich selbst. Seine Augen – diese treuen, klugen Augen – blickten mich an, als wollte er noch etwas sagen. Ich habe ihm über die Stirn gestrichen, eine letzte Geste, die uns verband. Er mochte das. Lies sich über den Rücken kraulen und wartete auf ein Leckerli.

In seinen jüngeren Jahren sprang er wie eine Gazelle über den Zaun, wenn ich mit dem Auto kam. Er begrüßte mich, als gehörte ich zu seinem Rudel – und vielleicht tat ich das ja auch. Manchmal genügt ein Blick, ein freudiges Bellen, um Freundschaft zu schließen.

Mit meinen eigenen Hunden war Eddi geduldig, freundlich – eine gute Seele eben. Und irgendwie war er der einzige, der es schaffte, meinem Racker ein bisschen soziales Verhalten abzutrotzen. Das will was heißen.

Eddi war nicht nur der Hund meiner Nachbarin. Er war ein Stück Alltag, ein Stück Vertrautheit, ein kleines Licht im grauen Einerlei. Und jetzt, wo Ostern vor der Tür steht – dieses Fest der Hoffnung, der Wandlung, des Neubeginns – denke ich daran, dass Eddi mir vorausgegangen ist. Vielleicht ruht er jetzt auf einer weichen Wiese, irgendwo hinter dem Horizont, und heult dem Blaulicht des Himmels hinterher.

Ich stelle mir vor, wie er wieder springt, frei von Schmerzen, voller Leichtigkeit. Und ich bin dankbar. Für seine Nähe, für die Momente, für das leise Glück, das er mir geschenkt hat.

Danke, Eddi.

Österliche Grüße

Mike Melonte


Dienstag, 8. April 2025

Wenn der richtige Ort sich leicht anfühlt – und der Lernauftrag leise klopft


 

Bin ich am richtigen Ort – oder fehlt mir nur der Lernauftrag?

Das Universum meint es gut mit mir. Davon bin ich überzeugt. Auch wenn ich früher dachte, Fortschritt käme einzig aus dem Elternhaus, weiß ich heute: Meine Eltern haben die Grundlage gelegt – nicht mehr, nicht weniger. Sie haben mein Fundament geprägt – moralisch, emotional und gedanklich. Doch was ich daraus baue, liegt in meiner Hand.

Zwischen Werten und Wahrnehmung

Lucky
Ich wünsche mir, eine reine Weste zu haben. Nicht, um vor anderen gut dazustehen – sondern vor mir selbst. Und doch frage ich mich: Sehen Menschen meine Haltung überhaupt? Oder schauen sie doch eher auf das, was ich trage?
Das Sprichwort
„Kleider machen Leute“ bekommt plötzlich eine neue Bedeutung, wenn ich merke, wie schnell wir über Äußerlichkeiten oder Statussymbole urteilen – oder eben über Titel, Positionen und Meinungen.

Wenn die innere Stimme laut wird

Ich werde unruhig, wenn sich Menschen zu etwas aufspielen, das sich nicht echt anfühlt. Wenn sich jemand als „Anlaufstelle“ präsentiert, aber ich spüre: das Fundament trägt nicht.
Dann gerate ich ins Schwanken. Und frage mich:
Soll ich aufstehen und gehen? Oder will das Leben, dass ich noch etwas lerne?

Am richtigen Ort spüre ich Ruhe

Ich weiß ziemlich genau, wenn ich nicht am richtigen Platz bin. Es drückt. Es fühlt sich eng an. Die Gespräche fließen nicht, es entstehen Missverständnisse – mein Körper will raus aus der Situation.

Aber wenn ich am richtigen Ort bin? Dann spüre ich Leichtigkeit. Wärme. Ich lache häufiger. Und ich lerne – mit Freude. Die Kommunikation ist ein Tanz, kein Krampf.

Was ist es also? Meine Erwartungshaltung?

Vielleicht. Vielleicht erwarte ich manchmal zu viel – von mir, von anderen, vom Moment.
Und vielleicht ist genau das der Lernauftrag: Zu erkennen, dass ich nicht immer sofort wissen muss, ob ich gehen oder bleiben soll.
Sondern fühlen darf, was sich
richtig anfühlt. Nicht im Kopf, sondern im Herzen.


Wünsche allen eine schöne Restwoche,
Mike Melonte

Dienstag, 1. April 2025

Dorfkind auf Abwegen – wenn Lärm zur Lüge wird

Auf der kleinen Tafel neben Isolde steht es schwarz auf weiß: "Ich bin stolz, ein Dorfkind zu sein."

Das kleine Urlaubsmitbringsel hat es ihr sofort angetan. Die Stadt ist nichts für sie. Ein Haufen Häuser mit Autokolonnen jeden Tag. Stauparty schon vor dem Frühstück bringt alles andere als eine gelassene Stimmung. Wie war das in jungen Jahren? Sie reflektiert immer häufiger. Als die Kühe noch nicht lila in der Fernsehwerbung ausgestrahlt wurden. Immerhin weiß sie, gelber Schnee ist kein Zitroneneis. Und der Weihnachtsbaum musste früher nicht gekauft werden. Mit dem Nachbarn in den Wald und – wupp – gab es den schönsten Baum. Einzig das Lametta wurde gekauft. Die Sterne noch selbst gebastelt.

Und im Sommer durfte sie hin und wieder mit auf den Traktor über die Felder fahren. Eigentlich müsste diese Zeit gar nicht vorbei sein. Zwar werden die Landwirte immer weniger, und die Traktoren stehen seltener vor dem Haus. Aber das macht den Charme eines kleinen Dorfes aus. Jeder kennt jeden. Die Landfrauen backen zur Kirbe Kuchen. Gestrickte Socken gehören noch zur Allgemeinbildung. Wer kann heute noch stricken? Die Hunde in der Stadt kennen kaum einen Grünstreifen. Deren Geschäft landet auf der Straße. Was diese Hunde vermissen, ist eine grüne Wiese. Überhaupt, eine frisch gemähte Wiese riecht unglaublich gut. Auch wenn ihr die Augen tränen, Isolde riecht es immer noch gern.

Wäre da nicht dieser endlose Wunsch, wieder aufs Land zu ziehen. Oder mit einem Trick die gemütliche Stimmung in die Stadt zu holen. Nur wie schafft sie das?

Plötzlich durchzuckt sie eine Erinnerung. Das kleine Dorf ihrer Kindheit war nicht nur friedlich. Es hatte auch seine Geheimnisse. Da war dieser alte Fall, der nie gelöst wurde. Der verschwundene Förster. Manche sagten, er sei einfach gegangen. Andere behaupteten, er habe zu viel gewusst. Isolde schüttelt den Kopf. Unsinn. Und doch, als sie den Nachrichtenbericht über eine vermisste Frau in ihrer Stadt liest, kommt ihr eine Ahnung. Der Name. Der Wohnort. Sie kannte sie.

War es Zufall? Oder führte eine Spur in ihr altes Heimatdorf? Mit klopfendem Herzen nimmt sie das Telefon in die Hand. Es wird Zeit, in die Vergangenheit einzutauchen. Vielleicht ist das Dorfkind in ihr doch nicht ganz so unschuldig, wie sie dachte …

Schöne Grüße
Mike Melonte