Mittwoch, 14. Juli 2021

Sand auf der Zunge

Stimmt, das wird eine trockene Angelegenheit. Bei viel Sand dürfte der Mund austrocknen. Wenig Sand reicht schon aus, um die Konzentration zu bündeln. Denn der trockene Sand macht durstig. Und ich würde alles tun, um möglichst schnell wieder einen feuchten Mund zu bekommen.

Dabei hatte Albert Einstein eine schön geformte Zunge. Sand fehlte allerdings auf seiner herausgestreckten Zunge, obwohl die Physik trocken mit Zahlen zur Relativitätstheorie daherkommt.

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Neulich sollte meine Tochter ein Referat für eine Präsentation vorbereiten. Mit schweren Büchern saß sie am Tisch. Die aus der Vergangenheit in die Realität geholten Artefakte scheinen es ihr angetan zu haben. Bis um 2 Uhr morgens sammelte sie Daten. Als ich sie am anderen Tag fragte, wie lange das Zusammentragen der Daten dauerte, erklärte sie mir, wie Gold gewonnen wird. Was alles für Werkzeuge gebraucht werden, um an die wertvollen Nuggets zu kommen. Immer wieder muss geschürft werden. Sand im Sieb soll die goldene Verheißung herausspülen.

Konkret sah sie mich an und meinte: „Weißt du, meine Kehle ist ganz trocken von der Sonne. Die Götter konnten mir nicht helfen. Das Wasser ist bereits in den Analen versiegt. Übrig bleibt der Wüstensand. Er klebt auf meiner Zunge.

Daraufhin lachte ich herzlich. Wer keine Physik mag, kann vielleicht nicht so gut mit Zahlen. Nur, was empfindet ein Archäologe? Der nach Grabschätzen sucht. Vasen beschreibt. Und gleich zu Beginn des Studiums vor lauter trockenem Stoff Sand ins Getriebe bekommt. Sie sollte beim Staunen den Mund schließen. Vielleicht wird sie das Fach wechseln... .

Allen einen schönen Wochenausklang,

Mike Melonte

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