Jeden
Tag ist Charlie frühmorgens unterwegs. Verführerisch riecht
die Spur, die er verfolgt. Er streift über taufrische Wiesen. Zieht
um die Bäume. Atemlos jagt er, bis sein Fell mit Tau
aufgesogen ist. Atem steigt aus seiner Nase.
Eines
Tages begegnet ihm eine Schlange, die durch das Gras kriecht. Sie
zischelt mit der Zunge, als wollte sie sprechen.
Er
bleibt stehen und grüßt sie.
Leise
flüstert sie: Ich bin Waltraut.
„Woher
kommst du?“, fragt Charlie.
„Ich bin aus den Bergen. Siehst du die Steigung?“
„Ich bin aus den Bergen. Siehst du die Steigung?“
„Was
soll ich dort? Dort sind keine Hasen, die ich jagen kann. Die Ziegen
beißen mich in den Hintern. Überhaupt wird die Luft da oben
beschwerlich. Hier unten auf der Wiese gefällt es mir viel besser.“,
sagt er.
„Du
wirst gebraucht, Charlie! Der Natur fehlt ein Hüter, der auf
die Tiere acht gibt.“
„Das
ist mir zu langweilig. Was soll ich mich um alle kümmern. Ich bin
nicht der Richtige.“, meint er und läuft weiter.
Als
er im Gras verschwindet, lauscht er seinem Gewissen, wie besorgt die
Schlange doch war. Bei seinen morgendlichen Runden könnte er
nach dem Rechten schauen. Nur die verbindliche Art stört ihn. Was ist, wenn die Tiere alle
seine Hilfe bräuchten. Er könnte nicht mehr in der Sonne liegen. Es bliebe ihm keine Zeit fürs Jagen.
Sollte er sich dafür hergeben?
Er
rennt zurück zu Waltraut, die gerade eine Maus verdrückt.
„Du stehst auf Mäuse?“, fragt er sie.
„Du stehst auf Mäuse?“, fragt er sie.
„Was
willst du?“
„Ich
kann die Aufgabe nicht übernehmen. Mir fehlt eine Ausbildung.“
„Du
bist ein jämmerliches Zottelvieh! Stehst dir selber im Weg. Statt den
Tieren zu helfen, suchst du Ausflüchte.“, zischt Waltraut.
„Ich
müsste mich sehr bemühen, Waltraut. Sage dem Fuchs, er soll die
Arbeit machen. Er kann das besser als ich.
Falls
es jedoch eine sichere Methode gibt, die mich zum Betreuungs- und
Wiesenhund ausbildet, mir eine regelmäßige Mahlzeit garantiert,
könnte ich es mir vielleicht vorstellen.
„Solange
dein Essen vor dir abhaut, lacht Waltraut, brauchst du noch eine
Hilfestellung. Du solltest dich bei der Försterin melden. Sie sucht einen Wachhund.“
Herzliche Grüße und einen entspannten Wochenausklang
Mike Melonte
Herzliche Grüße und einen entspannten Wochenausklang
Mike Melonte
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