Auf einem Campingplatz funkte es auf Anhieb. Aus der Liebe zwischen einem Husky und Dalmatiner kommen süße Mischlinge zur Welt. Dann werden sie ausgesetzt und landen im Tierheim Hoheneck in Ludwigsburg.
Jemand nimmt die Welpen mit. Im Tierheim finden sie eine Unterkunft. Das war 2005. Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und kann nicht sprechen. Ich habe die Idee für einen Hund. Beim zweiten Mal bin ich nicht dabei. Der Hund, der mir gefallen würde, wird zu groß und unterliegt einer anderen Steuer. Das ist ein Ausschluss, ich bin ohne Daueranstellung. Auf dem Weihnachtsmarkt verkaufe ich hinter einem Stand Socken. Gestrickte aus Baumwolle für große und kleine Leute.
Nach meinem Wochenende auf dem Markt treffen wir uns im Tierheim. Schon beim hinein Gehen, laufen wir an etlichen Katzen vorbei. Sie rekeln sich an der Scheibe oder schlafen auf einer Decke. Dann kommen wir in den Raum, ich bin überrascht, wie viele Welpen herumwirbeln. Kreuz und quer laufen. Meine Tochter geht auf einen Weißen zu, der gerade seinen Kopf in den Futternapf versteckt. Sie umarmt den haarigen Vierbeiner. Tage später hole ich Shila in einer Plastikwanne ab. Ich weiß noch genau, wie kotzelend sie die Autofahrt empfand.
Danach vergingen herrliche Jahre mit einem Jagdhund, der jeden Hasen im Umfeld von Schwieberdingen riechen konnte. Sobald die Nachbarskatze im Garten war, gab es unglaubliche Verfolgungen, bis die Katze mit Kreischen über den Zaun auf und davon eilte – bis zum nächsten Mal.
Ja, mit Shila wurde mir nie langweilig. Dieser Hund verfolgte mich auf Schritt und Tritt. Bei der Begleithundeprüfung ist sie erst das zweite Mal durchgekommen. Wie stolz wir alle über Shila waren.
Auch in Zeiten von Frust und Stress legte sie ihre ausgleichende Mentalität an den Tag. Mit ihren wunderbaren braunen Augen vergaß ich so manchen Ärger. Sie ließ sich endlos streicheln und freute sich immer, wenn ich zur Tür hereinkam.
Die Betreuerin aus dem Tierheim legte mir damals nahe: „Das ist ein Laufhund, der braucht viel Auslauf.“ Das hat Shila bekommen. Einen schönen Garten und viele Streicheleinheiten genoss sie.
Heute Morgen, nach einem erfüllten Leben musste ich sie einschläfern lassen. Sie hat weder etwas gegessen, noch konnte sie laufen ohne umzufallen. Ja, sie quälte sich. Mehrfach versuchte ich das Leben von ihr zu verlängern. In der Tierklinik in Reutlingen – AniCura wurde sie mit Infusionen versorgt. Ein Blutbild gemacht und trotzdem ging es ihr zusehends schlechter.
Nun ist sie erlöst. Danke Shila für die schönen Jahre.
Mike Melonte

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen