Montag, 24. Juni 2019

Marmelade

Mal ehrlich, wer will Früchte einkochen, wenn freiwillige Helfer das übernehmen. Vor Jahren gehörte mir ein Garten. Er brachte mich fast um meinen Verstand. Die vielen Schweißperlen ließen den Boden salzig werden. Zumindest war das Stück Land derart trocken, ausgelaugt und zu keinem Wachstum zu bewegen. Die zahlreichen Stunden inbrünstiger Schaffenskraft bleibt mir als Erinnerung. An die Erntezeit denke ich gern. Von dem einen Nachbarn gab es Früchte aus dessen Garten und gute Ratschläge vom nächsten.

In meiner Küche türmten sich Gläser. Noch nie zuvor hatte ich Marmelade eingemacht. Der Gelierzucker begegnete mir im Supermarkt. Na ja, dachte ich, den nehme ich mal mit. Dann begann die Sinnkrise. Wie bringe ich die leeren Gläser in einen sauberen Zustand. Verstaubt lagen die ausgedienten Senfgläser im Keller. Google hilft dir bestimmt, meinte meine Freundin. Sie kann gut kochen, backen und ist mit Einkochen von Marmelade vertraut.

Nachdem die roten Träuble vom Nachbar in einem großen Eimer bei mir in der Küche stand. Musste ich zumindest meiner Familie beweisen, dass ich fähig war, Marmelade einzukochen. Die Früchte von den Stilen lösen, ist ganz einfach, meinte mein Mann. Er verabschiedete sich in die Arbeit, während ich meinen freien Tag mit Einkochen von Marmelade ausprobierte. Das Fazit war unglaublich. Ich kochte jede Menge Marmelade ein. Wobei mir die Zuckerangabe zwei Teile Zucker ein Teil Frucht zu süß war. Jedenfalls gab es große Unterschiede in meiner Marmelade. Die ersten eingekochten Früchte waren mehr flüssig. Die zweite Fuhre zeigte mehr Konsistenz und war auch streichfähig.

Heute Morgen wies mich meine Kollegin auf den reifen Kirschbaum hin. Ich mag keine Kirsche. Viel lieber würde ich die Kirsche mit einer anderen Frucht mischen. Hier sehe ich eindeutig, es kann wieder Marmelade geben. Nur mit welcher weiteren Frucht kann ich die Kirschen einkochen? Ich werde heute Nacht darüber nachdenken.

Herzliche Grüße
Mike Melonte 

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