Sonntag, 23. April 2017

Das Buch


In einem Dom weit weg wohnt Domina,

beherrscht von einer Anhängerschar – eine wollte sein wie eine Primaballerina.

Etwas weiter hinten an der Wand hängt das Schwert aus Austria

Bescheiden bleich; serviert Anton kleine Köstlichkeiten aus Germania.




Endlich entzündet feierlich der Chef im Haus
mit Kerzen auf der Tresen das neue Gasthaus.
Litt eine von den Damen an einer Krankheit?
vielleicht war es auch eine Leidenschaft – die Geilheit.

Verrucht aus allen Herren Länder kamen sie herbei
lösten mit ihren Lippen aus eine kleine Schweinerei
Verwöhnten sich mit Massagen an Stellen und Orten
ließen sich befragen und waren willig zu antworten.


Pfui, was ist das für eine widerliche Versammlung,
die Moral fehlt gleichzeitig bei so einer Richtung.
 Tiefgründige Herrin, wo ist dein Verzicht?
Sich hauen, peitschen und verletzten – ist das deine Pflicht?

Und aus dem Buch steigt auf die Lust
mich nachhaltig ergreift der Sündenfrust
gewappnet mit Zuhälter und Konsorten
Bewege ich mich zu anderen Drehorten.

Seitdem die Lektüre mich so verdorben
entspringt eine Idee – gerade wird sie beworben.
Unerschütterlich meine Gedanken bei Tag und bei Nacht wankten
weil die Hauptfiguren im nächsten Kapitel auch wieder zankten.

Und war es nicht langweilig genug,
das Buch, welches ich in meinen Händen trug,
so nimm die nächsten Seiten an,
bevor ich weiterlese – irgendwann.

Spannende Wochenendgrüße
Mike Melonte

PS.: Lesen bildet - nicht immer!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen